60 Jahre Missionsprokur der Don Bosco Schwestern
Seit ihrer Gründung im Jahr 1964 unterstützt sie weltweit die missionarischen Werke der Schwestern und blickt auf eine bewegte Geschichte voller Engagement und Solidarität zurück.
Anfänge und erste Projekte
Im Oktober 1964 kehrte Sr. Berta Sperrfechter nach vielen Jahren in der Mission in Indien nach Deutschland zurück, um die Missionsprokur der Don Bosco Schwestern zu gründen. Gemeinsam mit Sr. Hedwig Riedmayer und unterstützt von Pater Johannes Rauh, dem damaligen Missionsprokurator der Salesianer Don Boscos in Köln, legte sie den Grundstein für die heutige Arbeit der Prokur. Das erste große Projekt war die Finanzierung von Schulräumen für Straßenkinder in Bombay (heute Mumbai). Bereits zu Beginn bestand eine enge Zusammenarbeit mit Hilfswerken wie Misereor und dem Kindermissionswerk.
Sr. Hedwig Riedmayer übernahm 1964 als erste Missionsprokuratorin die Leitung und blieb 35 Jahre lang im Amt. Auf sie folgten Sr. Monika Rother und Sr. Rita Peters. Seit 2007 führt Sr. Birgit Baier als vierte Prokuratorin die Geschäfte von Essen aus.
Sr. Birgit Baier ist seit 2007 Missionsprokuratorin der Deutschsprachigen Provinz der Don Bosco Schwestern. Hier im Bild auf einem Projektbesuch in Myanmar, wo mit Hilfe der Prokur neue Klassenzimmer finanziert werden konnten.
Eine erfahrene Prokuratorin
In ihren 17 Jahren als Missionsprokuratorin hat Sr. Birgit Baier zahlreiche Projekte unterstützt, die auf die Förderung von Kindern, jungen Frauen und ihren Familien abzielen. Ihre Hauptaufgaben bestehen in der Bearbeitung von Projektanträgen, der Kommunikation mit den Projektverantwortlichen weltweit sowie der Verwaltung der Finanzen. Dabei geht es oft um die Sicherstellung von Grundbedürfnissen wie sauberes Wasser, Schulmahlzeiten oder die Finanzierung von Bildungs- und Gesundheitseinrichtungen.
Eine der prägendsten Erfahrungen für Sr. Birgit war die Nothilfe nach dem Erdbeben in Haiti 2010. Bei einem Projektbesuch ein Jahr später konnte sie die Auswirkungen der Katastrophe noch hautnah miterleben und erfuhr, wie wertvoll schnelle Hilfe in solchen Notsituationen ist.
Aktuelle Herausforderungen
Auch heute ist die Missionsprokur in Krisengebieten aktiv, die in der Öffentlichkeit oft wenig Beachtung finden. Dazu zählen der Bürgerkrieg im Sudan, die angespannten politischen Verhältnisse in Mosambik und die Überschwemmungen in Kenia. „Die Leidtragenden sind immer Frauen und Kinder“, so Sr. Birgit. „Und sehr oft folgt auf eine Notlage gleich die nächste, das heißt, die Ärmsten der Gesellschaft sind immer wieder neu betroffen.“
„Im Vergleich zu anderen Hilfsorganisationen sind wir sehr klein. Aber trotzdem bin ich überzeugt, dass die Hilfe der Missionsprokur mehr ist als ein Tropfen auf den heißen Stein“, so Sr. Birgit. Die enge Zusammenarbeit mit Hilfswerken, NGOs, Stiftungen und zahlreichen Spendern stellt sicher, dass die Unterstützung direkt dort ankommt, wo sie am dringendsten gebraucht wird. Schwerpunkte der Projekte liegen in Asien, insbesondere Indien und Kambodscha, sowie in verschiedenen Ländern Afrikas und Lateinamerikas.
Ein Blick zurück und nach vorne
Zum 60-jährigen Jubiläum blickt die Missionsprokur auf zahlreiche erfolgreiche Projekte und Partnerschaften zurück. Dank der Spenden konnten unzählige Kinder zur Schule gehen, Berufsausbildungen gefördert und schnelle Nothilfe nach Naturkatastrophen geleistet werden.
Die Don Bosco Schwestern danken allen Wohltäterinnen und Wohltätern sowie Partnern, die diese Arbeit über Jahrzehnte hinweg ermöglicht haben, und freuen sich auf viele weitere Jahre des gemeinsamen Einsatzes für die Schwächsten der Welt.